Amadeu Antonio Stiftung
Die Amadeu Antonio Stiftung stellt in dem Heft „Sehen. Deuten. Handeln. II“ eine Auswahl von Filmen mit einem Fokus auf junge Juden und Jüdinnen im heutigen Deutschland vor. Sie sollen dabei helfen, den eingeschränkten Blick auf die Vielfalt jüdischer Identitäten und das kulturelle Leben in jüdischen Gemeinden, Schulen und Vereinen zu erweitern.
Das Thema „Juden in Deutschland“ bleibt in den Schulen meist auf die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus und die Shoah beschränkt. Eine Auseinandersetzung mit dem Judentum im heutigen Deutschland findet hingegen häufig nicht statt. Auch im Alltag von Schülerinnen und Schülern kommt es selten zu einem Kontakt mit Juden und Jüdinnen. Diese fehlende Kenntnisse und Begegnung kann zu einem einseitigen Bild über die heute in Deutschland lebenden Juden führen und stellen einen möglichen Ausgangspunkt für Vorurteile und antisemitische Stereotype dar.
Seit Anfang des Jahres 2010 bietet die Amadeu Antonio Stiftung mit Unterstützung des Leo Baeck Programms eine Fortbildung für Lehrer und Lehrerinnen zum Thema „Filme über jüdisches Leben in Deutschland heute“ an. Die Veranstaltungen orientieren sich an dem gleichnamigen Filmheft. Damit geben die vierstündigen Veranstaltungen einen prägnanten Überblick über eine Auswahl aktueller Filme zur Geschichte von Jüdinnen und Juden in Deutschland nach 1945. Zudem werden Methoden zur Arbeit mit den Filmen im Unterricht vorgestellt, ausprobiert und diskutiert. Die Referentinnen und Referenten geben Tipps, welche Filme oder Szenen für welches Thema besonders gut geeignet sind, und wo sie Schwierigkeiten sehen. Dabei kann je nach Bedürfnis der Teilnehmenden auf zwei Filme ausführlicher eingegangen werden, so zum Beispiel der 2006 erschiene Dokumentarfilm „Die Judenschublade“ und der Spielfilm „Ein ganz gewöhnlicher Jude“ von 2005. Im letzten Block der Fortbildung werden Ausschnitte aus weiteren Filmen präsentiert um einen Eindruck von Handlung, Machart und Einsatzmöglichkeiten zu vermitteln.