Cord Hasselblatt
Liebe Geschwister,
für meine Studienarbeit zum 1. Theologischen Examen las ich mit großem Erkenntnisgewinn das Buch: „The Friars and the Jews“ von Jeremy Cohen, erschienen 1983.
Im Verlauf mehrerer Generationen erarbeiteten sich die Dominikaner und Franziskaner das Bild ihres zeitgenössischen Judentums, der „Iudei moderni“, als einer nicht-biblisch fundierten Häresie.
Raimundus Martini und andere wurden Talmud-Experten und erhärteten dadurch ihre Sicht, ihre jüdischen Zeitgenossen entfernten sich mit Hilfe der talmudischen Überlieferung von den biblischen Grundlagen. Deswegen gingen einige von ihnen in Synagogen und hielten dort Predigten (im Unterschied zu Johannes Chrysostomos, der seine antijüdischen Predigten in der Kirche hielt…) Und deswegen „musste“ sich die Inquisition mit ihnen befassen.
Was ich daran SEHR INTERESSANT finde:
Jetzige Forschung legt ja (mit Recht!) großen Wert darauf, dass sich rabbinisches Judentum und frühes Christentum als Geschwister-Religionen entwickelt haben, mithin in gleicher Weise Neues verkörpert haben. In Anknüpfung und z.T. Widerspruch zur biblischen Überlieferung. Ich schließe daraus: Auch aus falscher Motivation heraus kann Zutreffendes erkannt werden.
Im Übrigen ist, so meine ich, seit dem letzten Oktober mit dem Neuen Testament-Jüdisch erklärt, das ultimative Heilmittel gegen christlich-kirchlichen Antijudaismus erschienen. (s. Anhang)
Mit herzlichen Grüßen und guten Wünschen für Ihre Weiterarbeit,
Ihr Cord Hasselblatt
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